Was immer man von Studien halten mag, indem man die sexuelle Affinität von Männern und Frauen gegenüber bewegten Bildern testet…diese hier ist ganz spannend. Meredith Chivers, Psychologie Professorin hat ihren Zielgruppen (Männlein, Weiblein, jeweils Hetero, Homo) kopulierende Bonobo Affen und “Alltags”pornografie zwischen verschiedenen sexuellen Orientierungen. Jeder hatte eine Art Joystick in der Hand, um anzugeben, ob das gesehene stimuliere, gleichzeitig wurde der Unterleib mittels Plethysmograph – in Wikipedia wird sie nur auf Penise angewandt – auf Reaktionen gemessen.Während Männer anscheinend zielgerichtet ihr subjektives Verlangen mit dem objektiven Blutstau zusammenfallen liesen, machten Frauen widersprüchliche Angaben.
Archiv des Autors: lilith
Mein Freund ist ein Vampir – und Deiner?
Wir sind tatsächlich in Twilight gegangen. Aus Forschungszwecken, aus einer diffusen Affinität zur Nackenbeißerliteratur mit einer Prise schlechtem Gewissen. Schlechtem Gewissen, weil man Spaß haben kann gängige Geschlechterklischees auf ihre Eckzähne zu prüfen, aber doch eigentlich was neues will.
Da der starke Edward mit den gefährlichen Eckzähnen, hier die tollpatschige aber bildschöne Bella, die bereit ist sich für ihren Zukünftigen aufzuheben und selbstverständlich auch unsterblich zu werden. (Auch wenns weh tut, Schmerz als Erfüllung “echter” Weiblichkeit?) Der Sex, den es nicht geben darf, schummelt sich zwischen alle Bilder in denen Bella und Edward nur eine Nasenlänge voneinander entfernt sind. Ein Sex, der immer will, je weniger er darf und dem ganz enge Grenzen gesetzt sind ..Christine Seifert hat eine ganz andere Theorie: Abstinence Porn – weil das Objekt der Begierde das gleiche bleibt…
Und sie laufen wieder
In einem Monat belästigt uns die vierte exorbitante Staffel über weibliche Körpermodule vorherrschender Schönheitsnormen. Heidi Klum hat kürzere Haare, Seal ne Neue (Platte) und wir dürfen wieder ein paar unemanzipierten Hühnern auf ihrem Run zum Anpassertum und Konformismus Beifall heischen. Weiterlesen
Schatz? F*ckst Du mich bitte!
Wenn man bis zum Platzen geil ist und einen Mann haben will, vergisst man leicht, dass das verboten ist. Das heißt, wenn du eine Frau bist”, so leitet sie ein Kapitel ein. Es wird die bittere Abrechnung einer Frau, die ihre Bedürfnisse unterdrücken musste. Bis heute, so Sveland, dürfen Männer sexuell aktiv sein, gelten dabei sogar als Erfolgstypen, Frauen aber nicht – sonst werden sie als “Hure” beschimpft.”
Wie Krokusse aus dem Boden – zahlreiche neue Bücher von weiblichen Autoren springen oder sprangen auf den sexy Zug: Im Februar erscheint jetzt das Buch “Bitterfotze” von der Schwedin Maria Sveland (s.o)
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Warum ist das jetzt so neu? Dass sich Frauen und Mädschen in der rechtsextremen Szene tummeln ist eigentlich nix neues….neu ist vielleicht, dass auch hier ein ambivalentes Gendersein schlummert. Da gibt es die szenischen Reenies (wahrscheinlich ist mit diesem Begriff genauso aufzupassen, wie mit dem Begriff des Skins, der ja sowohl in subkulturellen, links- und unpolitischem Hintergrund beheimatet war und ist, als auch in eindeutig rechtsextremistischer Szene.. ich spreche jetzt aber von den Reenies und Frauen, die sich eindeutig einem rechtsextremistischen Gedankengut zuordnen lassen), die innerhalb der Rechten ihr – Achtung, Diskussionen bitte – männliche, harte Seite auspacken und modellieren, das hat mir dem Heimchen am Herdchen wenig zutun. Weiterlesen
PorNo-DankeNein?
Gibt es überhaupt eine Unterscheidung zwischen “guter Liebe” und “böser Sexualität”? Heißt gute Liebe nicht einfach schlechter Sex? Warum ist Pornoschauen nur was für harte Jungs? Kann es sein, dass wir theoretisch pornografisch und praktisch prüde sind? Warum nicht einfach mal guten Koitus und harten Kuschelsex? Warum müssen Lesben eigentlich im Bett immer ihren Mann stehen?
Das Unbehagen des Ratzingers
Jetzt hat sich also auch der bayerische Papst mit der Gender-Theorie auseinandergesetzt. Chapeau? Nicht doch, nicht doch! Die Rolle von Männlein und Weiblein seien von der Schöpfung vorgesehen und man soll ja jetzt bitte nicht versuchen sich von der Schöpfung zu emanzipieren….schon gar nicht kurz vor oder nach Weihnachten! Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften werden als “widernatürlich” dargestellt …
Hier Tagesschau Artikel nachhören
Übrigens würde ich ja gerne wissen, was die Vertretung Gottes an Gender Theorie gelesen haben mag. Wenn es jemand weiß, bitte.
Sehen und gesehen werden
Im Gegensatz zu dem Gemeinplatz, daß die Pornographie den anderen (die Person, die auf dem Bildschirm gezeigt wird) zum Objekt unserer voyeuristischen Lust degradiert, müssen wir betonen, daß es eigentlich der Zuschauer ist, der die Position des Objekts einnimmt: die wirklichen Subjekte sind die Schauspieler auf der Leinwand, die versuchen, uns sexuell zu reizen, während wir, die Zuschauer, auf paralysierte Objekt-Blicke reduziert sind.
(Zizek, Slavoj: Was sie schon immer über Lacan wissen wollten und Hitchcock nie zu fragen wagten)
Bye Bye Bhaba
Die postkoloniale Perspektive zwingt uns, die tiefgreifenden Beschränkungen eines auf Konsens und Komplizenschaft beruhenden “liberalen” Begriffs von kultureller Gemeinschaft neu zu überdenken. Sie insitiert darauf, daß kulturelle und politische Identitäten durch einen Prozeß der Alterität hindurch konstruiert werden. Ethnische Fragen und Fragen der kulturellen Differenz überlagen Probleme der Sexualität und des Geschlechts und überdeterminieren die sozialen Bündnisse bei denen es um Klasse und demokratischen Sozialismus geht. Die Zeit für eine “Assimilation” von Minoritäten an holistische und organische Vorstellungen von kulturellen Werten ist endgültig vorbei. Bereits die Sprache der kulturellen Gemeinschaft muß von der postkolonialen Perspektive aus in einer Weise neu überdacht werden, die den tiefgehenden Wandel in der Sprache der Sexualität, des Selbst und der kulturellen Gemeinschaft gleicht, der seinerzeit von den Feministinnen der siebziger Jahre und der Schwulen-Community der achtziger Jahre bewirkt worden ist.
[Bhaba, Homi K.: Die Verortung der Kultur]