Nicht überschwänglich werden, meint auch Judith über Barack. Er ist kein Messias und feministische messianische Hoffnungen sind sowieso gruslig, finde ich. Da ist es doch eher beruhigend zu sehen, welche Öffentlichkeitsarbeit sein Redenschreiber betreibt.
In dem Text Uncritical Exuberance? schreibt sie wie der Wunsch nach Erlösung von der Bush-Regierung messianische Hoffnungen auf Barack Obama projiziert, die dieser nicht wird erfüllen können. Das Risiko, so Butler, dass der maßlose und kritiklose Überschwang über den Wahlsieg Obamas bald in eine ebenso maßlose Enttäuschung umschlagen könnte ist groß und sie fragt, welches Maß an Ernüchterung nötig ist, um eine kritische Politik wieder zu erfinden.
„Obamas Wahl heißt, dass das Terrain von Debatte und Kampf verschoben wurde, und es ist freilich ein besseres Terrain. Aber es ist nicht das Ende des Kampfes, und wir würden sehr dumm sein, es als solches zu betrachten, und sei es nur vorübergehend.“
Uncritical Exuberance? by Judith Butler
Kritikloser Überschwang? Obama als “Erlösung”
von Gerald Raunig ins Deutsche übersetzt. Danke.