Feuchtgebiete und Fleckenteufel

Mädchenrosa und Jungsblau: als ich gestern an einem etwas größerem Buchladen vorbeigelaufen bin, hat mich die strukturelle Überrepräsentation dieser beiden Farben fast umgehauen. Zwei gigantische Buchstapel, die bis auf die Farbe nahezu identisch ausgesehen haben. Der eine altbekannte bestand aus den Feuchtgebieten von Charlotte Roche, der andere auf der hellblauen Variante für Jungs mit dem überaus originellen Titel Fleckenteufel von Heinz Strunk:

feuchtgebiete fleckenteufel

Was soll ich dazu sagen? Klar, zunächst meine Bewunderung an den Rowohlt Verlag und den Autor Heinz Strunk für diese nicht ganz dumme Vermarktungsstrategie. Dass die Buchläden dankbar auf diese Strategie eingehen, sollte auch nicht zu sehr verwundern. Aber stopp mal, es nervt einfach. Zugegeben, ich habe den Fleckenteufel noch nicht gelesen, aber ich gehe mal nicht davon aus, dass es sich nicht um einen jungen Mann mit Sauberkeitswahn und Putzfimmel handelt. Also ich dachte, es ginge Charlotte Roche nicht zuletzt darum, dass es sie nervt, dass von Frauen immer erwartet wird ihre Nicht-Kopfhaare zu entfernen und ihre Feuchtgebiete zu parfümieren. Dass es gesellschaftlich akzeptiert ist, wenn Männer rumbatzen, ist doch nichts neues, oder? Kritisches Potential? In die Tonne treten! Ich werde das ganze bei Gelegenheit mal im Buchladen lesen und mein Geld dann lieber in einen Zizek oder ähnliches investieren.