Schlagwort-Archive: nahost-konflikt

SIM010 ein -ismus zur zehn, aber wieder kein femininer

 

“It’s complicated”
So viele haben wir nicht darüber gesprochen, ihr könnt aber trotzdem mal:

“Fast noch possierlicher als diejenigen, die sich mit ihren „Free Palestine“-Rufen vorgeblich auf die Seite der Unterdrückten schlagen und in Wahrheit schon ganz genau wissen, wen und was sie damit unterstützen, finde ich ja diejenigen, die sich aus dem ganzen raushalten wollen – wehewehe, man weiß ja nicht, wer da wirklich die Guten sind, evtl. bleibt sogar an mir was hängen, wenn ich mich einseitig solidarisiere, können wir das hier in Europa überhaupt alles recht durchschauen? Das sieht dann so aus, daß man entweder “den Nahostkonflikt” beklagt, als objektives Faktum, als Naturschauspiel, auf das man keinen Einfluß hat, wie den Monsun oder den Borkenkäfer. Aus diesem Lager stammt dann die Phrase von den “Hardlinern auf beiden Seiten”. Oder man legt ganz pathetisch die Hände in den Schoß, wie es Misha Anouk getan hat – ignoramus, ignorabimus.”

“Israel kann nur verlieren”
Der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist Amos Oz erklärt, weshalb er die Bodenoffensive im Gaza-Streifen unterstützt – und welchen Ausweg er sieht.

Jungle World: »Hamas hält Millionen von Menschen als Geiseln«

(Fania Oz-Salzberger ist Professorin für Geschichte an der Universität in Haifa. Die älteste Tochter des Schriftellers Amos Oz bezeichnet sich als Linke und Peacenik)
zur Frage „Lösung“ über einen Aufstand der Hamas:

“Natürlich wäre ein demokratischer Aufstand gegen die Hamas eine wunderbare Sache und das könnte durchaus geschehen. Aber wie es im Talmud heißt, sind Prophezeiungen nach der Zerstörung des Tempels nur noch den Narren gegeben. Das stimmt besonders im Nahen Osten, wo schon so viele Prophezeiungen fehlgeschlagen sind. Wir hatten schon lange einen Sturz des iranischen Regimes erwartet und die Ayatollahs sind immer noch da. Wir hatten erwartet, dass der »Arabische Frühling« mehreren Staaten Demokratie bringt, er tat es leider nicht. Und ich sehe keinen Grund für Optimismus, was einen Sturz der Hamas angeht. Mit derselben Argumentation, mit der ein demokratischer Umsturz in Gaza vorhergesagt wird, könnte man auch ¬einen noch extremeren islamistischen Aufstand vorhersagen. Es gibt jetzt schon Isis-Unterstützer im Gaza-Streifen.”