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Der Feminismus ist tot? Es leben die Feminismen!

Symposium der MVHS in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München und dem Lehrstuhl für Soziologie und Gender Studies der Ludwig-Maximilians-Universität | 9. April 2011 im Gasteig, Black Box, 15.30 bis 19.30 Uhr

„Das Thema ist ärgerlich, besonders für die Frauen; außerdem ist es nicht neu. Im Streit um den Feminismus ist schon viel Tinte geflossen, zur Zeit ist er fast beendet: reden wir nicht mehr davon. Man redet aber doch davon.“ Simone de Beauvoir

Leider mit 15 Euro (7 Euro ermäßigt) nicht ganz günstig.

60 Jahre nachdem Simone de Beauvoir mit diesen Sätzen ihr Werk „Das andere Geschlecht“ eingeleitet hat, sind sie immer noch aktuell: Viele wollen vom Feminismus nicht mehr reden, zugleich sind „alte“ feministische Anliegen und Probleme bis heute nicht gelöst. Doch hat sich vieles für (jüngere) Frauen heute verändert. Auffallend ist, dass Feminismus sich heute sehr vielfältig darstellt: Da sind die „alten“ Feministinnen der 60er und 70er Jahre, die bisweilen harsche Kritik an den vermeintlich unpolitischen jüngeren Frauengenerationen üben; dort eine „popfeministische“ Community, die sich vor allem im Internet vernetzt und einen neuen Feminismus formuliert; dazwischen Gleichstellungspolitik und Gender Mainstreaming, Quotenregelungen usw. Klar ist: Von dem „einen“ Feminismus kann angesichts der Vielfalt von Frauenleben nicht mehr ausgegangen werden. So soll dieses Symposium kein „showdown“ unterschiedlicher Positionen sein, sondern es diskutiert die Frage, welche Schnittmengen und Differenzen sich aus unterschiedlichen feministischen Theorien und gleichstellungspolitischen Praxen ergeben. Welchen aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen müssen sich Feminismen heute stellen?

Mit Chris Köver kommt eine junge, pop-feministische Generation ins Gespräch, deren Lebenswelt sich erheblich von der der „alten“ Feministinnen unterscheidet, die sich aber durchaus noch mit den gleichen Fragen beschäftigt. Als Journalistin u.a. für die „Zeit“ und die „taz“ sowie Buchautorin hat Hilal Sezgin vor allem zwei Themenschwerpunkte: den Feminismus und den Islam. Mit der Podiumsdiskussion „Komplexe Gegenwart – Viele Feminismen?“ werden die „feministischen Generationen“ und Positionen ins Gespräch miteinander gebracht. Denn: es gibt noch einiges zu tun!

Einführung: Prof. Dr. Paula-Irene Villa, LMU München: „Geschlecht – eine ominöse soziale Tatsache“; Prof. Helke Sander, Filmemacherin und Gründerin des „Aktionsrats zur Befreiung der Frau“: „Mitten im Malestream – die Geschichte des feministischen Aufbruchs und seiner Widersprüche“; Hilal Sezgin, Journalistin und Autorin: „Was heißt da altmodisch?! Warum es nach wie vor notwendig ist, Feministin zu sein.“; Chris Köver, u.a. Herausgeberin Missy Magazin. Popkultur für Frauen: „PopFeminismus und feministische Öffentlichkeiten“
Podiumsdiskussion mit den Referentinnen: „Komplexe Gegenwart – Viele Feminismen?“ Moderation: Prof. Dr. Barbara Thiessen, Hochschule Landshut

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Protest in München seit 1945