Protest in München: IgittYvette empört!

Zara S. Pfeiffer (Hg.): Auf den Barrikaden. Proteste in München seit 1945. Im Auftrag des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, April 2011 Protest in München seit 1945

Zara S. Pfeiffer (Hg.): Auf den Barrikaden. Proteste in München seit 1945. Im Auftrag des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, April 2011

Die stadtbekannte sich selbst und andere berührende Analytikerin Igittyvette hat gestern bei der hochoffiziellen Auftaktveranstaltung der Protestreihe und Präsentation des Protestbuches im Stadtmuseum München mit Abwesenheit geglänzt. Weder die Herausgeberin des Buches – eine gewisse Zara S. Pfeiffer – noch die Veranstaltungsmacherinnen Andrea Naica-Loebell und Ruth Oppl hatten es für nötig gefunden, IgittYvette, diese für die Protestgeschichte Münchens so herausragende Persönlichkeit, einzuladen. Zu einer öffentlichen Stellungnahme war IgittYvett heute morgen noch nicht bereit. In einem vertraulichen Gespräch lies sie aber durchscheinen, dass die Weigerung sie in dem Buch zu erwähnen und ihr einen gebührenden Platz in der Veranstaltungsreihe einzuräumen aller Wahrscheinlichkeit auf ein unbewusstes Verdrängen frühkindlicher Protestunterdrückungen zurückzuführen sei. Hinzu komme, dass das geheimnisvolle S. im Namen der Herausgeberin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die simulierte Kompetenz dieser Person zurückzuführen sei.
Besonders zu bedauern ist, dass IgittYvette nach diesem für das Projekt “Protest in München seit 1945” überaus peinlichen Versäumnis, nun nicht mehr bereit ist, ihre ausführliche Bildanalyse des so umstrittenen Protestplakates der Öffentlichkeit zu präsentieren. Es bleibt zu hoffen, dass es gelingt den Veranstaltungsmacher_innen in den kommenden Wochen und Monaten ihre unbewusste Protesthemmung durch eine therapeutische Intervention (naheliegend wäre beispielsweise eine Tortung) auszutreiben, so dass es vielleicht doch noch möglich wird, die sicherlich tiefgehende Analyse des Protestplakates öffentlich zu machen. Denn es gibt wohl keine geeignetere Person als IgittYvette, die vielschichtigen Bildebenen, dieses beworfenen Münchner Wahrzeichens, dieser unberührbaren Schönheit, dieser antifemistischen Boxerin in ihrem Wechselverhältnis der Produktion und Rezeption herauszuarbeiten.