Archiv des Autors: frequenzen

Entfällt: Postkoloniale Perspektiven auf Migration und Entwicklung

Die Veranstaltung entfällt, da die Referentin auf Grund von Witterungsbedingungen leider nicht nach München kommen kann!

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. María do Mar Castro Varela

Postkoloniale Perspektiven auf Migration und Entwicklung

2. Dezember 2010 | Eine-Welt-Haus München | Weltraum Souterrain | Schwanthalerstr. 80 | Beginn 19.30 Uhr | Eintritt 2/3 Euro (nach Selbsteinschätzung)
grenzposten >> oeku-buero münchen | [muc] münchen postkolonial

Es sind die anderen, die migrieren, die anderen, die sich entwickeln müssen und natürlich auch die anderen, die sich zu integrieren haben. Aber wer sind eigentlich diese anderen oder besser, wie werden sie zu den anderen gemacht? Und wer bestimmt die Normen und Regeln, nach denen diese sich dann zu „integrieren“ und zu „entwickeln“ haben? Die Frage, wer dazugehört und wer nicht, die Frage, wer Teil einer Bevölkerung ist und entlang welcher Normen und Herrschaftsmechanismen der Ein- und/oder Ausschluss von Menschen verläuft ist nicht nur in den aktuellen Auseinandersetzungen um Migration und Integration zentral, sondern auch eine zentrale Frage postkolonialer Theorie. Rassismus als konstitutives Element für die Schaffung einer Bevölkerung wird in hier ebenso in den Blick genommen wie die Disziplinierungs- und Normalisierungsprozesse über die Bevölkerungen regiert werden. Die Frage „Wer gehört zur Bevölkerung?“ ist deshalb unserer Meinung nach nicht nur eine analytische, sondern auch und vor allem eine politische, die auch andere politische Auseinandersetzungen, wie beispielsweise antirassistische Praxen oder die Forderungen nach Bewegungsfreiheit und gleichen Rechten für alle, in den Blick nimmt.

Prof. Dr. María do Mar Castro Varela ist Diplompsychologin, Diplompädagogin und promovierte Politologin. Seit 2007 ist sie Professorin an der Alice Salomon Fachhochschule in Berlin. Ihre Schwerpunkte sind Rassismus, Gender und Queer Studien sowie Postkoloniale Theorie.

Sylvie Lindeperg: Nacht und Nebel

Ich hätte gerne eine Rubrik für Bücher, die ich unbedingt lesen muss, sobald ich wieder etwas mehr Zeit habe. Aus aktuellem Anlass und um einen Anfang zu machen, soeben erschienen bei Vorwerk8:

Lindeperg: Nacht und Nebel
Ein Film in der Geschichte.
Texte zum Dokumentarfilm Bd. 14
350 Seiten, Broschur, zahlr. Abb.
Erschienen im Oktober 2010

Lindepergs in Frankreich preisgekrönte Biographie des berühmten KZ-Films von Resnais als Schlüssel zur Zeitgeschichte – jetzt auf Deutsch zugänglich.
Der Film »Nuit et Brouillard« [»Nacht und Nebel«,1956] von Alain Resnais über das nationalsozialistische KZ-System hat Bilder der Lager erstmals nach dem Krieg international einem großen Publikum vermittelt. Lindepergs Studie ist die Biographie dieses Films als »Mikrogeschichte in Bewegung« und der Benjaminschen Aufforderung an den Historiker verpflichtet, »in der Analyse des kleinen Einzelmoments den Kristall des Totalgeschehens zu entdecken«.
Lindepergs brillante Studie ist weit über den Kreis der Dokumentarfilm-Interessierten hinaus bedeutsam: die exemplarische Filmbiographie ist als Methode zeit- und filmhistorischer Forschung etabliert und trägt der immer enger werdenden Verschränkung von Medien und Geschichte Rechnung.

Sarrazin wegschaffen!

Hier eine einfache (legale) Aktion, die die Möglichkeit bietet, euren
Unmut über Sarrazins unsägliches Buch “Deutschland schafft sich ab” und
dessen erschreckende Resonanz zu äußern.

Geht in ein Buchkaufhaus, nehmt ein Exemplar des Buches vom Stapel und
stellt es in ein Regal, das euch passend vorkommt, z.B. Horror,
Science-Fiction/Fantasy, Nationalsozialismus…

Wenn genug Leute mitmachen, wird das Buch ein Stück weit aus dem Verkehr
gezogen, gleichzeitig können sich Menschen darüber amüsieren oder
ärgern, wenn sie es unerwartet woanders finden.

Bitte verbreitet diesen Aufruf weiter.

Migrationsmanagement durch Entwicklungshilfe

Europäische Migrationskontrolle am Beispiel des CIGEM in Mali

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Informationsveranstaltung mit Jana Janicki und Thomas Böwing vom Netzwerk kritische Migrationsforschung
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15. Oktober 2010 | Kulturladen Westend
Ligsalzstraße 44 | 80339 München| U-Bahnhaltestelle Schwanthalerhöhe
Eintritt frei | Beginn: 19:00 Uhr
migrationsmanagement durch entwicklungshilfe

Im Herbst 2008 wurde das aus EU-Entwicklungshilfegeldern finanzierte Zentrum für Migrationsmanagement (CIGEM) in Bamako in Mali eröffnet. Die Idee, ein Migrationszentrum in einem der wichtigsten Herkunftsländer afrikanischer Migrant_innen in Europa zu errichten, kommt aus der Zeit, nachdem im September 2005 hunderte von afrikanischen Migrant_innen versucht hatten, die Zäune der spanischen Exklaven Ceuta und Melilla in Marokko zu überwinden. Den EU-Politikern wurde vor Augen geführt, dass Migration auch durch immer höhere Zäune nicht zu stoppen ist. So erweiterte sich die Strategie der europäischen Migrationspolitik von einer ausschließlichen Militarisierung der Außengrenzen hin zu einer Instrumentalisierung der Entwicklungspolitik in den Herkunftsländern. So propagiert das CIGEM die besondere Bedeutung von Migration für die Entwicklung Malis.

Jana Janicki und Thomas Böwing vom Netzwerk kritische Migrationsforschung werden am Beispiel des CIGEM in Mali darstellen, wie die EU versucht über die neue Verbindung von Entwicklungs- und Migrationspolitik auf das Migrationsverhalten der Menschen in Transit- und Herkunftsländern einzuwirken.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes “Migration Entwicklung”. Ökumenisches Büro München: www.oeku-buero.de

Stadtveredelung in München

die veranstaltung ist mir eben auf der sdaj-münchen seite über den weg gelaufen:

gentrification veranstaltung puerto giesing

Die Leute raus – Mieten hoch – Bumm – ganz normal Kapitalismus oder wie sagt man?

Diskussionsveranstaltung zum Thema Stadtveredelung, am Sonntag, 26.09.2010 um 19:00 Uhr im Puerto Giesing.

GENTRIFICATION, die Aufwertung bisher preiswerter Wohnviertel, verändert das Bild vieler Großstädte und zeigt wie sehr Profitdenken die moderne Städteentwicklung bestimmt. Sanierte Häuser, neue Grünflächen und Gewebenutzung von Leerständen stehen dabei nicht nur für höhere Wohnqualität, sondern vor allem für steigende Mieten, die Verdrängung sozial schwacher Familien und die Durchsetzung neuer Gesellschaftsstrukturen in den betroffenen Vierteln.
Weltweit lösen diese imobilienwirtschaftlichen Strategien Proteste und Widerstand der bisherigen Bewohner_innen aus.
Auch in München ist dieser stetige Verdrändungsprozess Realtität.

Nebenwirkung: HIV-positiv. Gel statt Kondome als Schutz vor HIV?

Was in der taz heute als gute Nachricht für Frauen bezeichnet wird, ist durchaus erstaunlich: Ein Vaginal-Gel, das HIV-Viren abtötet, soll Frauen “die Möglichkeit zur eigenmächtigen HIV-Prävention” geben. Das tolle an diesem Gel, es soll Frauen unabhängig von der Zustimmung des Mannes machen. Ein Durchbruch? Aha. Getestet wurde das Gel in Südafrika an 889 HIV-negativen Frauen. Aus der Gruppe, die das Gel erhielt infizierten sich “nur” 38 Frauen. Aus der Gruppe, die ein Placebo erhielt, steckten sich im Versuchszeitraum dagegen 60 Frauen an. Da stellt sich nun doch die Frage nach den Versuchsbedingungen: Die Versuchsfrauen waren alle HIV-negativ, soweit so gut. Alle hatten die gleichen Sexpraktiken mit Männern, die allesamt HIV-positiv waren? Darüber schweigt sich der Artikel aus, ebenso über die weiteren Versuchsbedingungen. Was bitteschön wurde den Frauen über diesen Versuch erzählt? Und was über die Risiken, sich eben doch mit HIV zu infizieren?
Ohne dogmatisch sein zu wollen, es gibt ein relativ einfaches, günstiges und erfolgreiches Mittel gegen AIDS, das nicht Enthaltsamkeit heißt: Kondome. Dass es für Frauen in manchen Gegenden der Welt bisweilen schwierig sein kann, ihre Männer (und bisweilen auch sich selbst) davon zu überzeugen, solche zu benutzen, ist ein Problem. München zum Beispiel ist so eine Gegend, wie ich aus (nicht repräsentativen) Erzählungen meines Freundeskreises zu berichten weiß. Dass jetzt ausgerechnet ein mehr oder weniger wirksames Vagnialgel die Lösung für diese (Selbst)Überzeugungsproblem sein soll, ist doch recht zweifelhaft.
Jenseits der Frage, was dieses Gel am Ende kosten wird und der Gefahr, dass es dazu beiträgt, eine günstigere und wirksamere Methode (Kondome) zu verdrängen, ist natürlich klar, dass es nicht nur den einen Weg (Kondome) bei der Prävention von HIV geben sollte. Wenn es demnächst ein Gel geben sollte, dass die Ansteckungsgefahr für Frauen reduziert, die entweder sich selbst oder ihre Sexpartner nicht davon überzeugen können, Kondome zu benutzen, ist das vielleicht immer noch besser als nichts. Eine gute Nachricht für Frauen ist das deshalb aber noch lange nicht.

Ach ja: Nebenwirkungen hat das Gel nicht, außer vielleicht sich mit HIV anzustecken. Interessant, dass die Autor_in des Artikels in der taz dieses ein Ergebnis als Erfolg verkaufen möchte.

Klare Worte

hat Judith Butler beim Berliner CSD gefunden, wo sie einen Preis für Zivilcourage erhalten sollte. Da sich die Veranstalter_innen des kommerziellen CSDs nicht von rassistischen und islamophoben Äußerungen distanzierten und sie sich nicht vor den Karren von Organisationen spannen lassen wolle, die im Namen einer queeren Gemeinde Kriege führten und Bündnisse eingingen, in denen Rassismus und Antisemitismus geduldet wird, lehnte Judith Butler den Preis ab. Stattdessen lobte Butler Organisator_innen des transgenialen CSDs und ließ die Laudatorin Renate Künast ebenso wie den engelsbeflügelten Moderatoren sich selbst blamieren.

Gut so Judy!

Nicht in unserem Namen!

Nicht in unserem Namen!

Am 5. Februar 2010 will Oberbürgermeister Christian Ude die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der „46. Münchner Sicherheitskonferenz” zu einem festlichen Empfang im Alten Rathaussaal einladen. Dort möchte der OB im Namen der Stadt München Regierungschefs, Militärexperten und Minister, Politiker und Diplomaten der führenden Nato-Staaten, Generäle der Nato und der Bundeswehr sowie Wirtschafts- und Rüstungsmanager begrüßen und damit diese Militärkonferenz im Namen aller Münchner und Münchnerinnen legitimieren.

Dazu erklären wir:
Das geschieht nicht in unserem Namen!

Bitte unterstützt unsere Kampagne „Nicht in unserem Namen!“ und sendet ein E-Mail mit Eurer Zusage und einer kurzen persönlichen Stellungnahme an: nicht-mit-mir@oeku-buero.de
oder Fax: 089 – 48 76 73, Post: Ökumenisches Büro e.V., Pariser Straße 13, 81667 München
oder online: www.oeku-buero.de/nicht-in-unserem-namen.html

Installation: Die Autorität der Couch

leg dich auf die couch // fragmente // spiegelbilder // zitate // was siehst du // bist du ein ganzes? // ein mobile deiner selbst? // konfrontationen //

Eine Couch, zerbrochene Spiegel, ein Mobile – die Besucherin legt sich auf die Couch: Slavoj Zizek, Jacques Lacan, Jessica Benjamin, Luce Irigaray, Sigmund Freud, Julia Kristeva, Gilles Deleuze, Michel Foucault und Judith Butler. Zitate begleiten den Zuhörer in das Unbewusste. Am Horizont spuken die Gespenster der Binarität: Polymorphe Perversionen, transzendente Wesen und der ewig lesbische Phallus konkurrieren um die Aufmerksamkeit des Zuhörers. Melancholisch verabschiedet sich die Besucherin.
Installation // Julia Jäckel // Zara Pfeiffer

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